Worin liegen die Ursachen für die zunehmende Wasserknappheit? Neben dem Klimawandel sind Bevölkerungswachstum, das Wirtschaftswachstum und ein verändertes Konsumverhalten dafür verantwortlich.

Sieht man sich den virtuellen Wasserverbrauch an, also das indirekt genutzte Wasser, das zum Beispiel bei der Produktion von Lebensmitteln verbraucht wird, wird deutlich, wie sehr sich unser Konsumverhalten auf den Wasserverbrauch anderer Länder auswirkt. Für eine Tasse Kaffee werden rund 140 Liter Wasser verbraucht, sofern neben der Pflege des Kaffeebaums auch die Ernte sowie der Transport in den heimischen Supermarkt berücksichtigt werden. Ein Kilogramm Avocado, je nach Größe sind das zwei bis drei Früchte, benötigt in der Herstellung circa 1.000 Liter Wasser. Neben Lebensmitteln ist vor allem der Baumwollanbau für die Bekleidungsindustrie sehr wasserintensiv.

Hinzu kommt, dass der Zugang zu Wasser weltweit sehr ungleich verteilt ist. Ein Drittel der Menschheit lebt in Gebieten geprägt von Wasserarmut. Die Anbauregionen von Avocado in Mexiko, Kaffee in Afrika und anderer Rohstoffe liegen in Trockenheitsgebieten, die sich durch einen geringen Niederschlag auszeichnen. Häufig wird daher beim Anbau, zur Bewässerung der Felder oder bei der Verarbeitung der Rohstoffe auf wertvolles Grundwasser zurückgegriffen. Deshalb haben viele dieser Regionen mit sinkenden Grundwasserspiegeln zu kämpfen und die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung wird immer schwieriger.

Unser Konsum hat massive Auswirkungen auf den Wasserhaushalt vieler Herkunftsländer. Deshalb sollten wir uns als Verbraucherinnen und Verbraucher über die Produktionsbedingungen der Lebensmittel informieren, möglichst regionale und saisonale Produkte wählen und importierte Ware bewusst konsumieren.

Weitere Informationen zum Thema „Recht auf Wasser“ gibt es hier:
https://www.bpb.de/apuz/wasser-2021/328625/das-recht-am-wasser