Der 20. Juli ist in der deutschen Erinnerungskultur vor allem mit dem Jahr 1944 verbunden. Am 20. Juli 1944 hatte eine Gruppe hoher Offiziere um Claus Schenk Graf von Stauffenberg das letzte dokumentierte Attentat auf Adolf Hitler verübt. Dieser überlebte und die Verschwörer wurden als Vaterlandsverräter hingerichtet.

Jahrzehnte nach dem Scheitern des Umsturzversuchs polarisiert der Hitler-Attentäter Claus Graf von Stauffenberg immer noch. Es stellen sich die Fragen, was ihn dazu bewegte, sein Leben zu riskieren, Adolf Hitler zu töten und das NS-Regime zu stürzen. Eine Sonderschau im Haus der Geschichte Baden-Württemberg zeigt bis zum 12. September die bis heute umstrittene Deutung Stauffenbergs mit authentischen Objekten auf.

Das Leben von Claus Schenk Graf von Stauffenberg

Claus Schenk Graf von Stauffenberg ist 1907 auf Schloss Jettingen in Bayern als Jüngster geboren. Sein Vater diente dem württembergischen König Wilhelm II. als Oberhofmarschall, die Mutter war Hofdame und Gesellschafterin der Königin. Daher lebte Stauffenberg an der Seite seiner zwei Jahre älteren Zwillingsbrüder Berthold und Alexander im Stuttgarter Alten Schloss. Die Sommerfrische verbrachte die Familie auf dem Landsitz in Lautlingen auf der Schwäbischen Alb. Nach der Novemberrevolution 1918 und der Abdankung des Monarchen stand der Vater Stauffenbergs bis 1928 weiter in den Diensten des Hauses Württemberg. Getreu der Familientradition wurden die Stauffenberg-Kinder im katholischen Glauben erzogen. Er besuchte eine Privatschule und schlug nach dem Abitur die Militärlaufbahn beim Bayerischen Reiter-Regiment in Bamberg ein. Danach absolvierte er die Kavallerieschule in Hannover und schloss die Offiziersprüfung ab. Claus Schenk von Stauffenberg erfasste wie andere Offiziere die nationale Aufbruchstimmung des Jahres 1933. Erst im Herbst 1943 ließ er sich nach Berlin versetzen und suchte Kontakt mit der Berliner Widerstandsgruppe. Stauffenberg versuchte bereits am 11. Juli und am 15. Juli im Führerhauptquartier Wolfsschanze Adolf Hitler zu töten. Beide Versuche brach er ab. Das Attentat am 20. Juli scheiterte. Graf Schenk von Stauffenberg ist mit seinen Mitverschwörern am selben Abend standrechtlich erschossen worden. Er hinterlässt eine Familie mit fünf Kindern.

Sonderausstellung „Attentat. Stauffenberg“ im Haus der Geschichte

Das Haus der Geschichte Baden-Württemberg hat seit dem 27. Mai 2021 wieder geöffnet. Führungen für die Ausstellungen können ab sofort wieder gebucht werden. Für die Ausstellung „Attentat. Stauffenberg“ sind 9 Personen zugelassen.

Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie unter:
https://www.hdgbw.de/ausstellungen/stauffenberg