„Es ist mit der Familie wie mit allen Dingen in der Welt: Man muss sie lieben, wenn man sie leben und bewahren will.“
Familie ist heute eine andere als vor 50 oder 100 Jahren. Großfamilien sind seltener geworden und neben der traditionellen Form Vater-Mutter-Kind/er gibt es inzwischen Alleinerziehenden-, Patchwork- und Regenbogenfamilien. Zudem hat die Bedeutung von Ehe abgenommen, nicht eheliche Geburten von Kindern sind alltäglich geworden.
Familie/Familienleben ist unendlich wertvoll und kann durch keine außerhäusliche Institution ersetzt werden. Die familiären Beziehungen sind die frühesten, nahesten und den Lebenslauf prägendsten Beziehungen. Deshalb ist im Grundgesetz Artikel 6 der Schutz der Familie verankert.
Und: Familienleben ist anspruchsvoll und führt aufseiten der Eltern manchmal auch zu Überforderungs- und Ohnmachtsgefühlen. Für Kinder ist es ein Geschenk, wenn Eltern in diesen herausfordernden Situationen ihre heftigen Gefühle nicht in Worten und Taten ausleben, sondern sich in Selbstregulation üben.
Im besten Falle können Kinder in einer Familie erleben:
Ich bin gewollt und bedingungslos geliebt. Meine Eltern sind für mich da auch bei Schwierigkeiten.
Ich kann meinen Eltern vertrauen. Ich werde in meiner Entwicklung geschützt und gefördert.
Mir wird etwas zugetraut. Meine Eltern begleiten mich mit Ermutigung, Geduld und Orientierung auf meinem Entwicklungsweg.
Mir werden Zuversicht und Vertrauen ins Leben, Mitgefühl, Achtung vor dem Mitmenschen, Anstrengungsbereitschaft und viele andere Werte vermittelt.
Meine Eltern haben Freude an mir, sie nehmen sich Zeit für mich. Es gibt gemeinsame Mahlzeiten, Erlebnisse, Gespräche und Rituale.
Um Familie leben zu können, braucht es Arbeitsverhältnisse, die Frauen und Männern Beruf und Familie ermöglichen. Die Wirtschaft/Arbeitswelt muss sich den Bedürfnissen der Familie anpassen, nicht umgekehrt. Dies ist Aufgabe des Gesetzgebers und der Arbeitgeber. Denn: Junge Mütter und Väter wollen beides! Und Kinder brauchen Mütter und Väter!