Anlässlich des heutigen Europatages blicken wir auf das Thema unserer Veranstaltung im letzten Jahr. „Europa – grenzenlos erleben“ lautete der Titel.
In diesem Jahr sieht die Grenzenlosigkeit anders aus. Als Schutzmaßnahme gegen die Pandemie wurden Grenzen geschlossen und vom Coronavirus besonders stark betroffene Länder wie Italien und Spanien wurden anfangs alleine gelassen. Als einige italienische und französische Patienten nach Deutschland ausgeflogen wurden, war das vielen schon zu viel. Über die Geflüchteten auf Lesbos wird fast gar nicht mehr gesprochen. Solidarität zielt aber bei aller Bezogenheit auf die eigene Gemeinschaft auch immer darüber hinaus: Sie achtet gerade auch auf die außerhalb der Gemeinschaft. Darin besteht ihr Potenzial.
Rechtsstaatlichkeit und Demokratie, Freiheit, Menschenrechte, Solidarität und Respekt für andere Kulturen bildeten die Grundlage für die Gründung der Europäischen Union. Sie sind das Fundament des sozialen Zusammenhaltes in Europa. Werden diese Werte angesichts der Corona-Pandemie, aber auch angesichts der nationalistischen und fremdenfeindlichen Strömungen in einigen EU- Ländern Bestand haben?
Diese Entwicklungen und die Pandemie stellen die Union vor große Herausforderungen.
Die Pandemie ist eine globale Krise, die globale und nicht nur nationale Antworten fordert. Gemeinsame europäische Lösungen sind der Schlüssel, um die Pandemie handhaben zu können. Solidarität, Wahrung der Menschenrechte, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit müssen mehr denn je in Europa gelebt werden.