Erste Schritte in eine „andere Normalität“
Dank der Einsicht und Disziplin der allermeisten Bürgerinnen und Bürger, der verantwortungsvollen Handhabe der demokratisch legitimierten Politikerinnen und Politiker und dem großartigen Einsatz der im Gesundheitswesen Tätigen können ab dem 20. April 2020 erste Schritte zur Lockerung des Alltagslebens ermöglicht werden. Die „Vollbremsung“ Mitte März war notwendig – jetzt ist „langsames Anfahren“ angesagt, d.h. es können sorgfältige Maßnahmen für einen langfristig tragbaren Umgang mit der Infektion geplant werden.
Unendlich viele Beispiele der Hilfsbereitschaft, des Gemeinsinns und der Nächstenliebe haben sich in den letzten Wochen gezeigt, die Menschen sind – trotz äußerer Distanz – zusammengerückt.
Doch die Pandemie ist noch nicht überwunden, das Virus wird uns noch länger begleiten. Abstandhalten und Händewäschen sind nach wie vor dringend notwendig, Alltagsmasken werden empfohlen.
Die Normalität, in die wir zurückkehren, wird eine andere sein. Es liegt an uns, welche Folgen wir als Individuum und Gesellschaft aus dieser Krise ziehen.
* Bleiben Hilfsbereitschaft und Aufeinander-achten auch nachhaltig erhalten?
* Werden die jetzt so hochgeschätzten Berufe der Pflegekraft, der Verkäuferin, des Müllmanns … dauerhaft Respekt und adäquate Bezahlung erfahren?
* Erkennen wir, dass wir ein Teil der Natur und deren Ressourcen endlich sind?
* Wird unser Gesundheitswesen sich zurückbesinnen auf Heilungs- statt Rentabilitätsüberlegungen?
* Werden Unternehmen mehr auf Stabilität ihrer Lieferketten und Versorgungssicherheit achten statt auf reine Kostenargumente?
* Reflektieren wir unseren ökologischen Fußabdruck?
* Werden sich klimaverträgliche und nachhaltige Wirtschaftsstrukturen durchsetzen?