Wenn das Handy in dieser Zeit verloren oder kaputt ginge, wäre es für viele ein Alptraum. Das was Unbehagen erzeugt, ist die Funkstille. Derzeit sind wir umso mehr gefordert Nähe und Distanz (er)leben zu können. „Das, was wir in der Krise lernen, kann für uns danach ein Vorteil sein“, so Pater Anselm Grün. Bewusster zu leben und Selbstverständliches mehr wertzuschätzen ist dabei eine grundsätzliche Erkenntnis. Gerade derzeit ist es wichtig, zur Ruhe zu kommen. Sich alleine einen Spaziergang in einem bisher unbekannten Terrain vorzunehmen, kann dabei ein Impuls sein. Je stiller es ist, desto mehr kann man hören. Oder eine Stunde bewusst zu schweigen und sich nur Zeit für sich selbst und die eigenen Gedanken zu nehmen. Allein sein heißt, wenn niemand um einen herum ist. Einsam sein bedeutet, wenn man andere vermisst. Es ist das eigene subjektive Empfinden, das auch in Gesellschaft empfunden werden kann. Asketen, Glücksforscher, Psychologen und Künstler heben die Stille und das zur Ruhe kommen als schöpferische Kraft hervor. Adrienne Braun schreibt: „Wer sich gelegentlich auf das Alleinsein einlässt, wird bemerken, wie beglückend es sein kann.“