Der Equal PayDay am 6. März hat es wieder einmal ins Bewusstsein gebracht: noch immer verdienen Frauen in Deutschland für die gleiche Arbeit weniger als Männer. In Baden-Württemberg ist diese Lohnlücke im Vergleich zum Bundesdurchschnitt sogar besonders groß: hier liegt sie bei 22 Prozent. „Dieser Zustand ist nicht nur an sich inakzeptabel, er hat darüber hinaus weitreichende Folgen, die letztendlich auf die gesamte Gesellschaft zurückfallen,“ so Marie-Luise Linckh, Präsidentin des LandFrauenverbandes Württemberg-Baden. Eine dieser Folgen ist die nach wie vor mangelhafte sozio-ökonomische Absicherung der Frauen auf dem Land. Eine aktuelle Studie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zeigt es deutlich auf: Die Gleichstellung der Geschlechter ist auf dem Land, auch aufgrund traditioneller geschlechtsspezifischer Rollenmuster in der Erwerbs- und Erziehungsarbeit, noch nicht erreicht. Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen, sowie die soziale und finanzielle Absicherung klaffen hier weiter auseinander als in den Städten.
Der LandFrauenverband bringt sich durch ein vielfältiges Angebot für die sozio-ökonomische Absicherung der Frauen auf dem Land ein: vom Empowerment in Form von Seminaren, Lehrgängen und Netzwerkangeboten bis zu Informationsveranstaltungen zur finanziellen Absicherung.
Gerade die ländlichen Gemeinden profitieren stark von der Care-Arbeit von Frauen in der Familie und der Gemeinde sowie ihrem ehrenamtlichen Einsatz für das Gemeinwohl. Diese Arbeit muss politische und gesellschaftliche Anerkennung finden, auch in Form von finanziellem bzw. rentenrelevantem Ausgleich. Hierfür setzt sich der LandFrauenverband Württemberg-Baden ein.
Mit den Stimmen der LandFrauen ist es gelungen, die Altersgrenze beim bundesweiten Mammographie-Screening-Programm anzuheben. Damit können ab dem 1. Juli dieses Jahres auch Frauen zwischen 70 und 75 Jahren von dem Programm zur Früherkennung von Brustkrebs profitieren. Die Stimmen der LandFrauen haben auch dazu beigetragen, dass das Land Baden-Württemberg seit dem Sommer 2023 Fördergelder für den Ausbau von Hebammenkreißsälen zur Verfügung stellt und damit die Möglichkeit einer von Hebammen betreuten Geburt bei gleichzeitiger medizinischer Hintergrund-Betreuung in die Fläche zu tragen.
Auf diesen Erfolgen darf sich das Land nicht ausruhen: der LandFrauenverband Württemberg-Baden fordert die Regierung auf, unverzüglich Konsequenzen aus der Studie zu ziehen und die daraus hervorgehenden Handlungsempfehlungen zur sozio-ökonomischen Absicherung der Frauen unverzüglich umzusetzen.

Stuttgart, 7. März 2024