Sie war Künstlerin und Pazifistin: „Ich will wirken in dieser Zeit, in der die Menschen so ratlos und hilfsbedürftig sind.“

1867 wird sie als fünftes Kind einer liberalen Königsberger Familie geboren. Ihr Vater, ursprünglich Jurist, arbeitet aufgrund seiner sozialdemokratischen Überzeugung als Maurermeister. Mit dreizehn Jahren erhält sie ihren ersten Zeichenunterricht und ihre Familie unterstützt ihren Wunsch, Künstlerin zu werden.

1891 heiratet sie den Arzt Karl Kollwitz, 1892 und 1896 kommen ihre beiden Söhne zur Welt. Sie leben in einem Arbeiterviertel in Berlin. Nach der Uraufführung von Gerhart Hauptmanns „Die Weber“ wird der Weberaufstand zentrales Thema ihrer Arbeit. Viele Radierungen und Steindrucke entstehen. 1898 hat sie damit bei der großen Berliner Kunstausstellung einen beeindruckenden Erfolg, dennoch wird sie – weil sie Leid und Not darstellt – von Kaiser Wilhelm II als „Rinnsteinkünstlerin“ beschimpft.

1914 beginnt der erste Weltkrieg, in den auch ihre Söhne begeistert ziehen. Sohn Peter – gerade 18jährig – stirbt. Über diesen Tod kommt sie bis zum Lebensende nicht hinweg, er prägt ihre künftigen Arbeiten. Sie will sich mit dem Krieg als Naturgesetz nicht abfinden und gestaltet das Plakat „Nie wieder Krieg“. 1918 wendet sie sich an die Öffentlichkeit: “Es ist genug gestorben, keiner darf mehr fallen. Ich berufe mich auf Johann Wolfgang von Goethe, welcher sagte: ‚Saatfrüchte sollen nicht vermahlen werden‘“. 1919 wird sie Mitglied der Preußischen Akademie der Künste und erhält den Professorentitel. 1933 wird sie ausgeschlossen und erhält Vorlesungs- und Ausstellungsverbot.

Ihre wichtigste Arbeit vollendet sie 1931: Es ist das Mahnmal „Die Eltern“ für ihren Sohn Peter, das auf dem Soldatenfriedhof in Flandern aufgestellt wird. Kurz vor Ende des 2.Weltkriegs stirbt sie im April 1945 in und wird in Berlin beigesetzt.

In Berlin in der Neuen Wache unter den Linden steht eine Vergrößerung ihrer Plastik „Mutter mit totem Sohn“.

Ein Link zum filmischen Porträt „Gespräch mit dem Tod – Käthe Kollwitz – Ein Porträt“:

https://www.youtube.com/watch?v=xFoLQ–_aC8&feature=emb_title

Empfehlenswerte Literatur:

Ilse Kleberger: Käthe Kollwitz. Eine Gabe ist eine Aufgabe (dtv)