Vor wenigen Tagen fragte ich eine aus Urlaub zurückgekehrte Kollegin, wie es ihr mit der vielen Arbeit ergehe, die sich in ihrer Abwesenheit angesammelt hatte. Sie meinte, sie mache eins nach dem andern. Das hat mich beeindruckt, denn wir Frauen rühmen uns ja oft ob unserer Multitasking-Fähigkeiten, d.h. dass wir –  im Gegensatz zu Männern – in der Lage seien,  mehrere Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen. In Zeiten von „schneller, weiter, höher“ und ständiger Selbstoptimierung (oder Selbstausbeutung ?) erscheint uns dies als eine anstrebenswerte Eigenschaft. Aber erzeugen wir damit nicht einen enormen Druck  auf uns selbst? Haben wir nicht mehr davon, eine Sache sorgfältig, konzentriert und gut zu machen als mehrere gleichzeitig und flüchtig? Ist es nicht Balsam für unsere Seele, „ganz bei der Sache zu sein“ und nicht schon wieder woanders?