„Wir fordern eine Rentenpolitik, die die Perspektiven von Frauen stärker in den Blick nimmt. Es ist richtig, dass vor allem Rentnerinnen, die ein Leben lang gearbeitet, Angehörige gepflegt und Kinder erzogen haben, mehr als eine Grundsicherung im Alter zur Verfügung haben müssen“, sagt Marie-Luise Linckh, Präsidentin des LandFrauenverbandes Württemberg-Baden e.V..
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat am Wochenende ein Konzept für eine Grundrente vorgelegt. Künftig sollen Geringverdienerinnen und Geringverdiener eine Grundrente bekommen, die zehn Prozent über dem Grundsicherungsniveau liegt. Insgesamt könnten vier Millionen Menschen davon profitieren – davon 75 Prozent Frauen. Das vorgelegte Konzept geht auch über den Koalitionsvertrag hinaus und sieht keine Bedürftigkeitsprüfung mehr vor. Anspruch auf die Grundrente haben alle Menschen, die mindestens 35 Beitragsjahre (inklusive Kindererziehungs- und Pflegezeiten) in der gesetzlichen Rentenversicherung nachweisen können. Die Grundrente soll aus Steuermitteln und damit gesamtgesellschaftlich finanziert werden.
„Die Einführung der Grundrente ist ein wichtiger Schritt, wenn es darum geht, die soziale Absicherung zu verbessern, reicht aber nicht aus, um Frauen vor Altersarmut zu bewahren. Vor allem die starren Zugangsvoraussetzungen von 35 Beitragsjahren kritisieren wir. Frauen müssen bereits in ihrer Erwerbsphase gestärkt werden. So rufen wir die Bundesregierung auf, die Arbeitsbedingungen von Frauen im ländlichen Raum zu verbessern. Niedrige Löhne, Teilzeitbeschäftigungen sowie Erwerbsunterbrechungen sind das Kernproblem für die geringen Renten-anwartschaften vieler Frauen“, so Präsidentin Linckh.
„Es ist an der Zeit, Frauen endlich in der Erwerbsphase zu stärken. Flickschuste-rei im Rentenalter ist eine kosmetische Behandlung für ein Problem, das früher behandelt werden muss. Wir brauchen bessere Rahmenbedingungen und den politischen Willen, eine echte und gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am Arbeitsmarkt umzusetzen. Wir brauchen Lohngerechtigkeit, Lösungen für bessere Vereinbarkeit und gesellschaftliche Sensibilisierung über die Wichtigkeit von finanzieller Unabhängigkeit“, sagt Linckh.

Stuttgart, 01.04.2019 –

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