Beim Jubiläumsabend auf dem Landwirtschaftlichen Hauptfest ist der LandFrauenverband Württemberg-Baden mit seinen Projekten, Maßnahmen und Errungenschaften in 75 Jahren gewürdigt worden.

Präsidentin Marie-Luise Linckh konnte 120 Ehrengäste begrüßen. Der  Abend bot Begegnung und Austausch mit Vertreterinnen aller Verbandsebenen, mit Vertretern der Politik, nahestehenden Verbänden und Organisationen und den Geschäftsstellenmitarbeiterinnen.

Minister Peter Hauk MdL würdigte in seinem Grußwort den Einsatz des Verbandes für Frauen und ihre Familien im ländlichen Raum in 75 Jahren und gab einen Einblick in die aktuelle Agrarpolitik.

In einer moderierten Gesprächsrunde mit Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Organisationen richtete sich der Blick auf verschiedene Schwerpunkte des Verbandes. Zu Beginn ging Moderatorin Dr. Beate Krieg auf die Gründungsphase ein und hob die Kennzeichen des Verbandes hervor: unabhängig, überparteilich, überkonfessionell und offen für alle Frauen aus dem ländlichen Raum. Roswitha Geyer-Fäßler, Vizepräsidentin des Landesbauernverbandes in Baden-Württemberg, sieht in den Frauen auf den landwirtschaftlichen Betrieben eine Stärke, die aber auch durch Bildungsangebote gestärkt werden müsse. Sich in den gestarteten Strategiedialog einzubringen, sieht sie als gemeinsames Ziel. Der Vorsitzende der Landjugend Württemberg-Baden Christian Leu lobt die Qualifizierungen für ehrenamtliche Führungskräfte und plädiert für eine Stärkung des ländlichen Raumes, um Zukunft für eine nächste Generation zu ermöglichen. Marion von Wartenberg, Staatssekretärin a.D., kennt den Verband seit über dreißig Jahren aus ihrer Zeit als Vorsitzende des Landesfrauenrates in Baden-Württemberg und als stellvertretende Vorsitzende des Krebsverbandes Baden-Württemberg. Von Wartenberg strich heraus, dass durch unterschiedliche Bildungsangebote Frauen aller Generationen erreicht werden. Sie betonte, die Kraft des Verbandes in der Kampagnenfähigkeit wie etwa bei der Qualitätsoffensive Brustkrebs, bei Equal Pay oder aktuell zur Hebammensituation. In Bezug auf die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum gilt es künftig genau hinzuschauen, dass die Versorgung abgedeckt werden kann. Hier seien die kassenärztlichen Vereinigungen gefragt, die Modelle in der Gesundheitsversorung in die Fläche zu tragen. Aus dem Bereich der Entwicklungszusammenarbeit würdigte Philipp Keil, geschäftsführender Vorstand der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg, das frühe Engagement des Verbandes in diesem Bereich. Bereits Ende der 1980er Jahre sei dieser Bildungsschwerpunkt aufgenommen worden. Durch das Projekte ALOKA sei ein eigenständiges Projekt in Kenia entwickelt und zahlreiche Kooperationsprojekte umgesetzt worden. Künftig gelte es, vor dem Hintergrund des Klimawandels Nachhaltigkeit in die Fläche zu tragen.

Elke Knötzele und Mathias Neuendorf gestalteten den Jubiläumsabend überwiegend mit Klezmerstücken und ließen den Abend mit dem Volkslied „Bunt sind schon die Wälder ausklingen“.