„Denn die Zeiten ändern sich. Die 60er-Jahre in Baden-Württemberg“ – unter diesem Motto steht die aktuelle Sonderausstellung im Haus der Geschichte Baden-Württemberg. Gemeinsam mit Bildungsreferentin Petra Eisele vom Bildungs- und Sozialwerk des LandFrauenverbandes Württemberg-Baden führte der Kreisverband Böblingen am 18. Januar 2018 und der Kreisverband Stuttgart am 1. Februar 2018 ein Museumsseminar durch.Bereits im letzten Jahr startete das Museum einen Aufruf, gesucht wurden Kleidungsstücke, wie Miniröcke, Pelzwesten oder Schlaghosen sowie ZeitzeugInnen, die eine interessante Geschichte aus Baden-Württemberg in den 60er Jahren erzählen wollten.

Die Sonderausstellung, die noch bis 24. Juni 2018 besichtigt werden kann, lässt Erinnerungen an bedeutende Ereignisse wieder aufblühen: Mondlandung, John F. Kennedy in Berlin, Woodstock und vieles mehr. Dabei kommen auch LandFrauen aus Württemberg-Baden und ihre Geschichten nicht zu kurz. Marie-Luise Linckh, Präsidentin des LandFrauenverbandes Württemberg-Baden, ebenso wie Ehrenpräsidentin Hannelore Wörz wurden im Voraus interviewt und kommen nun in einer eigenen Ausstellungseinheit zu Wort.

Die Museumsseminare starteten mit einem interessanten Vortrag der KuratorInnen Dr. Sebastian Dörfler und Dr. Katja Nagel über die langen 1960er Jahre (1958 bis 1973) und den Veränderungsprozess, der in dieser Zeit stattgefunden hat. Wilde Frisuren, rockige Musik, Geschlechterverhältnisse und mehr politisches Handeln der Jugendlichen waren die Themen die während des Vortrags aufgegriffen wurden und auch in der Ausstellung wiederzufinden waren.

Im Anschluss führte das KuratorInnenteam die Frauen durch die Ausstellung. Danach fand ein weiteres Highlight statt: das Zeitzeuginnengespräch mit Anne Marie Engelhardt. Voller Begeisterung berichtete sie über ihre Kindheit, die Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg und ihre politisch engagierten Jugendtage.

Anne Marie Engelhardt, langjährige Vorsitzende des Landesfrauenrates, setzte sich in den 60er Jahren besonders für die  Gleichberechtigung der Frauen und die Reformpädagogik ein und galt zu dieser Zeit sehr wohl als Revolutionärin der politischen Bewegung. Nach ihrem mitreißenden Vortrag ermutigte sie die LandFrauen „den Wind aus dieser Zeit mitzunehmen“ und sich stärker für die Gesellschaft zu engagieren.