Im dritten Jahr des Bienenprojektes „Aloka“ in Kenia konnten alle 92 BienenhalterInnen mit vier Bienenkästen ausgestattet werden. Außerdem wurde mit Hilfe einer erneuten Förderung durch Mittel des Landes Baden-Württemberg und den Spenden der LandFrauen ein Konzept zur Vermarktung des Honigs erarbeitet und umgesetzt.

Obwohl das Jahr 2015 mit einer großen Trockenheit anfing und die erste Honigernte nahezu ausfiel, konnten insgesamt 1269 kg Honig geerntet werden.  Außer für den Eigenbedarf und dem Verkauf an Nachbarn soll künftig der  Honig auch in der Gastronomie, in Krankenhäusern und im Lebensmitteleinzelhandel angeboten worden. Um hier das Interesse zu gewinnen, wurde der Honig auf zwei lokalen Agrarmessen und bei potentiellen Anbietern vorgestellt. Mit Radiospots in regionalen Sendern wurde auf den Honig aufmerksam gemacht, der unter der Marke „Aloka Farm Honey“ verkauft wird. Im Sommer wurde der Honig vom „Kenya Bureau of Standards“ zertifiziert und kann nun offiziell gehandelt werden. Für die unterschiedlichen Kunden wurden vier verschiedene Verpackungen entwickelt. Ein 500 g und 1000 g Glas für den Handel, sowie eine  300 g und 500 g Spenderflasche für die Gastronomie.

Durch weitere Schulungen wurden die BienenhalterInnen bei der Pflege der Bienenkästen und allen Fragen rund um die Bienenhaltung  unterstützt. Von den 368 Bienenkästen waren zum Jahresende 351 besiedelt. Um Weidetiere und Mitbewohner vor ungewollten Bienenstichen zu schützen wurden die Bienenstände eingezäunt und mit Warnschildern versehen. Eine besondere Herausforderung ist die Honigernte. Die einzelnen Rähmchen müssen bei Nacht aus den Bienenkästen geholt werden, um die Gefahr von Stichen zu verringern und in geschlossenen Eimern zur gemeinsamen Honigschleuder transportiert werden. Auch das Schleudern des Honigs erfolgt mittlerweile bei Nacht, das sonst die Gefahr von streunenden, wilden Bienen gestochen zu werden groß ist.

Insgesamt sind die BienenhalterInnen mit ihrer Arbeit sehr zufrieden und es besteht großes Interesse von anderen Dorfbewohnern in die Bienenhaltung einzusteigen. Die speziell geschulten Ansprechpartnerinnen in den Gruppen sind mittlerweile gefragte Beraterinnen und werden auch für Vorträge außerhalb der Projektgruppen angefragt. Der bisherige Verlauf lässt hoffen, dass sich der Honigertrag weiter steigern lässt, sofern genügend Niederschläge fallen und die BienenhalterInnen ein nachhaltiges Einkommen erwirtschaften können. Um die Betreuung und Schulung der BienenhalterInnen weiter zu ermöglichen, die Honigernte zu organisieren und fehlende Ausstattung wie zum Beispiel ein Refraktometer zur kaufen, soll das Projekt auch weiterhin unterstützt werden.

Gefördert mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg
Staatsministerium Baden-Württemberg