Selbstverständlich kann und darf jede Bürgerin/jeder Bürger seine Meinung äußern und dies beinhaltet auch kritisches Hinterfragen von Schutzmaßnahmen.

Aber dass Demonstranten ohne Abstandseinhaltung und Mundschutz auf öffentlichen Plätzen in aggressiver, demokratiefeindlicher Haltung „Widerstand“ skandieren ist ein Affront gegen all jene, die seit Wochen dazu beitragen, die Pandemie einzudämmen. Wer die Schutzmaßnahmen befolgt und sich selbst beschränkt ist kein unkritischer, obrigkeitshöriger Trottel, sondern zeigt Fürsorge für sich selbst und andere. Es ist beeindruckend zu erleben, wie politisch Verantwortliche mit sich ringen, Unsicherheit eingestehen und auch Maßnahmen korrigieren. Zu keiner Zeit entstand für mich der Eindruck, dass der Staat seine Autorität für autoritäre Maßnahmen missbraucht. Im Gegenteil: es entsprach ganz offensichtlich der Erwartung der Bürger, dass der Staat seiner Pflicht zum Schutz des Lebens so entschieden nachkam. Die Pandemie ist für uns alle eine komplett ungewohnte Situation und diese erfordert eine Gesellschaft, die zu lernen bereit ist. Millionen von deutschen Bürgern informieren sich bei differenziert argumentierenden Wissenschaftlern. Es war und ist die Kooperation zwischen Wissenschaft, Politik und vernünftigen Bürgern, die dazu geführt hat, dass sich eine so gute Entwicklung abzeichnet.